Es war ein emotionaler Abschied voller Dankbarkeit über das Erreichte und Vorfreude auf das Kommende: Nach anderthalb Jahren als Dirigent der Young Chorporation verabschiedete sich Adam Krukiewicz mit einem wunderbaren Konzert von seinem Chor und den Gästen der Young Chorporation in Kirchheim. Im Rahmen des ersten Festivals der WeinKultur Kirchheim wartete der 30-köpfige Chor mit einem abwechslungsreichen Programm auf, das voll und ganz die Handschrift des Profimusikers aus Stuttgart trug.

Von den Charthits „Take on me“ und „Viva la vida“ über das Seemannslied „The Wellerman“ bis zu drei französischen Liedern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert reichte die musikalische Kollektion, die die Young Chorporation in der Alten Kelter in Kirchheim darbot. Ein besonderer Höhepunkt war das schwedische Lied „Gabriellas sång“, das aus dem Film „Wie im Himmel“ stammt. Als Zugabe war es das letzte Stück, das Adam Krukiewicz mit seinem Kirchheimer Chor vortrug – und erlebte. Dass danach die eine oder andere Träne floss, ließ sich nicht verhindern.

Denise Munz würdigte in einer sehr bewegenden Abschiedsrede vor allem das Engagement des Dirigenten in einer ganz schwierigen Phase. „Trotz aller Widrigkeiten, die Corona mit sich brachte, ließ er sich nicht entmutigen. Im Gegenteil: Er hat uns Mut gegeben“, sagte die Sprecherin der Young Chorporation und erinnerte daran, wie sich mitunter weniger als zehn Sängerinnen und Sänger in der katholischen Kirche verloren, die als Probenlokal genutzt werden musste, weil nur dort die vorgeschriebenen Abstände eingehalten werden konnten. „Adam war da und hat trotzdem gute Laune verbreitet“, sagte Denise Munz. Dieser Optimismus, sein Lächeln, seine Zuversicht und seine Energie seien maßgeblich dafür gewesen, dass es die Young Chorporation überhaupt noch gibt. Von seinem ersten bis zu seinem letzten Tag in Kirchheim sei Krukiewicz mit Herz und Haaren, Verstand und Seele bei der Sache gewesen – und das nicht nur mit der Young Chorporation, sondern auch mit dem Kinder- und Jugendchor des Gesangvereins Liederkranz.

Dass Adam Krukiewicz trotz aller Verbundenheit zu Kirchheim weiterzieht, hat mit einem Angebot zu tun, das er wahrlich nicht ausschlagen konnte: Der gebürtige Pole ist seit 17. April Domkantor an St. Eberhard in Stuttgart. Das ist ohne Zweifel eine der höchsten Weihen, die ein Kirchenmusiker in der Diözese Rottenburg-Stuttgart erreichen kann. Und trotzdem hat er die Young Chorporation noch sechs Wochen lang parallel geleitet, weil er einen schönen gemeinsamen Abschluss mit seinen Sängerinnen und Sängern in Kirchheim haben wollte und den Auftritt beim Festival der WeinKultur zugesagt hatte. Das zeigt, aus welchem Holz Adam Krukiewicz geschnitzt ist.

In diese Sinne: Herzlichen Dank, Adam! Und mach’s gut! Wir sehen uns wieder...