Liebe, Sehnsucht und Glückes Geschick in Rock
- Auszug aus der Bietigheimer Zeitung vom 21.02.2005 -

 

 

Ein Spektakel, das die Besucher mitriss – Figuren sind gut angelegt und mit ihren Darstellern erstklassig verkörpert

Starke Duette, gefühlvolle Balladen und fetzige Rocksongs bekam das Publikum im Bürgersaal des Forums zu spüren. Zum Zurücklehnen war das Opus aus Kirchheimer Feder und Tasten gewiss nicht. Die kreativen Köpfe aus den Reihen der „Young Chorporation“ haben mit dem Rock-Musical „Bittersweet“ ein Spektakel inszeniert, das Besucher mitreißt und dabei sein lässt. Dies ganze 125 Minuten lang, bis zum bittersüßen Ende.

Das Revival der Band „Angel Station“ in der Kneipe „Bittersweet“, dort haben sich die Musiker und Freunde früher getroffen, wird zu einem Ausflug voller Sehnsüchte. „Eine Zeitreise nach vorne“, wie es Michelle (gespielt von Brigitte Wittich), eine der Hauptpersonen im Stück, bezeichnete. Ihr Partner Michael (Thomas Nollenberger), Sänger der Band und lokale Popgröße, ist der Gegenpart zu dem abgedrehten Star Gabriel (Götz Schwarzkopf), der internationale Karriere machte, jedoch haltlos und einsam wurde.

Stimmlich gute Präsenz
Der fiese Seelenverkäufer im Pelzmantel namens Hook (Holger Gayer) hatte ihn zum Star gemacht. Der „Son of a bitch“, wie sein Anhängsel Gigi (Denise Munz) ihn letztendlich betitelt, gierte bereits nach einem neuen Opfer: Rob (Levin Kalmbach), der zu gerne Rockstar geworden wäre, jedoch mit Sallymay (Heike Wanner) sein Glück teilt. Aus himmlischer Distanz betrachtet die Engelsgestalt Laura (Teresa Schuh) die Szenerie.

Die Figuren der Story sind gut angelegt und mit ihren Darstellern erstklassig verkörpert, was wohl auch großer Verdienst der Regisseurin Stefanie Larson ist.

Nicht zu vergessen ist die stimmlich gute Präsenz der 50 Sängerinnen und Sänger des 1994 gegründeten Chores „Young Chorporation“, dessen musikalische Leiterin seit 2001 Teresa Schuh ist. Die zahlreichen Rocksongs begleitete die Band Profil mit Michael Huter an den Gitarren, Sebastian Link am Bass, Volker Rein am Schlagzeug und Tilmann Schoch an den Keyboards.

Was die 80 Sänger, Musiker, Tänzer und Schauspieler auf die Bühne des Bürgersaals brachten, war in der Tat eine Wohltat für Augen und Ohren der Besucher. Das Prädikat sehenswert verdienten allein schon die Filmsequenzen, die das Bühnengeschehen optimal begleiteten.

Für viel ausdrucksstarke Bewegung sorgten die Tänzerinnen der Bietigheimer Compagnie von Marietta Kopriva-Vogelmann auf der Bühne des Bürgersaals.

Sieben Veranstaltungen mit insgesamt 3000 Zuschauern hatte das Ensemble aus Freizeitkünstlern seit der Uraufführung in Kirchheim. Eine gute Idee vom Forum im Schlosspark, ein solches aufwändiges Bühnenereignis mit der Unterstützung von namhaften Sponsoren auch in Ludwigsburg zu präsentieren.