Young Chorporation präsentiert schmissige Show zum Thema Mann und Frau
- Auszug aus der Heilbronner Stimme vom 25.01.2012 -

 

Wie stark die Anziehungskraft auch sein mag, Männlein und Weiblein bleiben sich gegenseitig einfach ein Rätsel. Unverständnis prägt das Zusammensein, so mancher kann ein Lied davon singen. Gleich ein ganzes Konzert zu diesem Thema präsentierte die Formation Young Chorporation mit zwei Vorstellungen in der ausverkauften Lauffener Stadthalle am Wochenende.

 

Im Rahmen des städtischen Kulturprogramms "Bühne frei... Lauffener Auslesen" nahm der schwungvolle Chor unter dem Motto "Fremde Wesen − Ein liederliches Missverständnis" augenzwinkernd das Rollenklischee von Mann und Frau aufs Korn und erntete dafür stürmischen Applaus.

 

Aliens Er ist gut gebaut, besitzt Geld und Macht und hört darüber hinaus stillschweigend zu. Dem Weib nämlich. Dieses wiederum behauptet von sich, im Gegensatz zu den männlichen Vertretern der Gattung ausschließlich mit dem Hirn zu denken, verständnisvoll auch mit Unzulänglichkeiten umzugehen und die hohe Kunst der Diplomatie zu beherrschen. So weit so gut − käme nicht sie von der Venus und er vom Mars. Denn dadurch bleibt das Gegenüber stets ein "Alien".

 

Und das ist auch schon der Auftakt der schmissigen Show, die der Kirchheimer Chor nach seiner Uraufführung in der Heimatstadt nun auch in Lauffen zeigte. Angefangen bei dem Lied "Das fremde Wesen" darf dann auch der Besuch beim Paartherapeuten nicht fehlen: Gnadenlos versucht der Fachmann, die "substanzielle Krise der bilateralen Beziehung" zu meistern, es folgt das Stück "Marry a woman uglier than you" (Heirate eine Frau, die hässlicher ist als du).

 

Abwechslungsreich und kurzweilig gestaltet sich der musikalische Abend durch die von den Drehbuchautoren Holger Gayer, Svenja Binder, Denise Munz und Yvonne Vogt geschriebenen und gekonnt in Szene gesetzten Dialoge. Lebensnah spiegeln sie die Alltagssituationen zwischen Mann und Frau. Da geht es nicht nur um die Auswahl der Schuhe, auch unter Trennungsschmerz muss "frau" leiden. Den Lebensmut verliert das zumindest emotional starke Geschlecht dennoch nicht: Mit "I will survive" und "Ich will keine Schokolade" wird neuer Mut gefasst.

Auch die Herren − mit sieben Sängern bei Young Chorporation zwar deutlich in der Minderheit, aber gesanglich dennoch autark − liefern einen der Höhepunkte des Abends mit Zugeständnissen wie "Frau’n regier’n die Welt" und "Liebling, mein Herz lässt dich grüßen". Und am Ende, wie sollte es anders sein, klappt es dann doch zwischen den beiden sich ach so fremden Wesen: Mit einer Hommage an die Liebe beweist das Lied "Ich und Du", dass Mann und Frau letztendlich doch zusammengehören.

 

Erfolg Mit einem Repertoire quer durch viele Jahrzehnte und noch mehr Musikstile beweisen die Sängerinnen und Sänger auch als Solisten ihr stimmliches Können, gepaart mit schauspielerischen Einlagen, wirkungsvollen Aufstellungen sowie bildhaft unterstreichender Mimik und Gestik. Erfreut über den außerordentlichen und mit einer Zugabe gekrönten Erfolg, zeigt sich nach dem Konzert Holger Gayer: "Wie sind absolut zufrieden. Die Organisation war sehr aufwendig."

 

Auch die schauspielerischen Proben haben viel Zeit in Anspruch genommen, erklärt Gayer. Sein besonderer Dank gilt Gerd Pfeiffer von der Band für die Zusammenstellung der Musikstücke, vor allem aber Regisseurin Stefanie Larson und Dirigentin Teresa Schmid: "Sie haben uns so weit gebracht."