- Auszug aus der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 29.03.2011 -

Getreu dem Motto „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“ stellten die Sänger vom Chorprojekt Young Chorporation in ihrem neuen Bühnenprogramm den Gegensatz zwischen den Geschlechtern in all seinen Facetten dar. Ihr Publikum in der Gemeindehalle war von der Uraufführung „Fremde Wesen – ein liederliches Missverständnis“ hellauf begeistert.

Bild: Alfred Drossel

Die Idee zum neuen Projekt der Sängergemeinschaft aus Kirchheim entstand vor mehr als einem Jahr in der Kreativzentrale des Chors, der Küche im Sängerheim.

Beim gemütlichen Plauderstündchen zwischen Holger Gayer, Denise Munz, Svenja Binder und Yvonne Vogt kam den Vieren die Idee, das Thema Männer und Frauen in ihrem nächsten Gesangsprojekt zu verarbeiten. „Wir haben das ganze Thema mit einem Augenzwinkern betrachtet und so umzusetzen, dass sich unsere Zuschauer darin wiederfinden können“, erklärt Holger Gayer, Sänger und Mitkomponist des Projekts. Im Endresultat ist ein Gesangsprojekt entstanden, das keine durchgehende Handlung hat, sondern in einzelnen Szenen auf charakteristische Situationen oder Missverständnisse zwischen den Geschlechtern eingeht. Unterstützt wurden die 27 Sänger und Sängerinnen bei ihrer großen Premiere unter anderem von Musikern des Musikvereins Harmonie sowie vom Stuttgarter Profipianisten Michael Spors.

Dann war es endlich soweit, nach einem Jahr voller Proben und Üben öffnete sich der Vorhang für „Fremde Wesen – ein liederliches Missverständnis“ unter der musikalischen Leitung von Dirigentin Teresa Schmid endlich.

In insgesamt elf unterschiedlichen Szenen gaben die Solisten und auch der Chor ihr Bestes. Dabei wurden sogar mehr oder weniger hilfreiche Beziehungstipps ans Publikum weitergeleitet, wie in der Szene „Beim Psychologen“. Dort rät Solist und seines Zeichens Paartherapeut Marcus Ebert seinen männlichen Patienten für das langanhaltende Glück: „Marry a woman uglier than you“ (Heirate eine Frau, die hässlicher als du ist). Auch Svenja Binder und Hans-Jörg Neuner sprachen in ihrer Szene „Schuhe, Schuhe, Schuhe“ vielen Pärchen direkt aus der Seele. Schließlich waren fast alle Männer schon einmal in der Verlegenheit, ihren Frauen bei der Schuhauswahl helfen zu müssen. Da kann ein vermeintlich falsches Wort zu einem handfesten Streit, ja vielleicht sogar zu einer Krise führen.

Was passiert, wenn diese dann zum Ende der Beziehung führt, demonstrierten Yvonne Vogt und Svenja Binder in ihrem Part „Verlassen“. Trotz anfänglicher Trauer und Wut über das Sitzengelassenwerden zeigten die beiden schließlich doch Stärke in Form von musikalischen Statements wie „I will survive“ und „Ich will keine Schokolade“.

Wenn die Zeit des Nachtrauerns dann vorüber gegangen ist, wird es Zeit für ein neues Mannbild. Obwohl Maike Wallner nach dem Speeddating schon die Hoffnung aufgeben wollte, findet sie in Paul Nollenberger doch noch ihren Traummann. Spätestens beim gemeinsamen Duett „Ich und Du“ ist der Ex dann auch vergessen. Das große Finale der Bühneshow bestritten dann alle Sänger und Sängerinnen gemeinsam in bester Revuemanier zu Joe Cockers „You can leave your hat on“.

Ob der neuste Streich der Young Chorporation weitere Male zur Aufführung gebracht wird, macht Holger Gayer von der Resonanz des Publikums abhängig. Dem abschließenden Applaus nach zu urteilen, ist diese Frage allerdings längst geklärt.

(Quelle: http://www.lkz.de/home/lokales/vereine_artikel,-Saenger-sprechen-Paerchen-aus-der-Seele-_arid,37927_lkzds,1.html)