Es könnte alles so einfach sein, wenn Frauen und Männer dieselbe Sprache sprächen. Tun sie aber nicht. Wie sonst wäre zu erklären, dass er zwar geduldig die Abseitsregel erklären kann, aber niemals seine Gefühle? Und sie die geschätzten 163 Paar Schuhe in ihrem Schrank nicht für ihre Füße braucht, sondern für das Ego?
Mit diesen und zahlreichen weiteren Wahrheiten aus dem Zusammenleben zwischen Männlein und Weiblein präsentierte die Young Chorporation am vergangenen Sonntag im Rahmen der traditionellen Winterfeier des Kirchheimer Gesangvereins Liederkranz die ersten Einblicke in ihr neues Projekt „Fremde Wesen – ein liederliches Miss-Verständnis“. Vor gut 200 Gästen in der prall gefüllten Gemeindehalle eröffnete das Männerensemble der Young Chorporation unter der Leitung von Marcus Ebert die vorweg genommene Minipremiere von „Fremde Wesen“ mit dem Originalsatz von „Liebling, mein Herz läßt dich grüßen“ der Comedian Harmonists. Mit der etatmäßigen Dirigentin Teresa Schmid und Michael Spohrs am Piano folgten der Jazzstandard „Black Orpheus“, der schmissige Musicalklassiker „One“ aus „A Chorus Line“ und eine ganz eigene Version von „Blaue Augen“, das im Original von der Neue-Deutsche-Welle-Band Ideal stammt. Den umjubelten Abschluss machte die Frauen-Equipe des Chores mit dem Sechziger-Jahre-Hit „Ich will keine Schokolade“. Etliche Zuhörer hatten nach dem Auftritt der Young Chorporation soviel Lust auf das „Fremde-Wesen“-Konzert am 26. März um 20 Uhr in der Kirchheimer Gemeindehalle bekommen, dass sie sich spontan vor Ort ihre Tickets sicherten. Der offizielle Vorverkauf läuft seit dem vergangenen Montag bei der Firma Schreibwaren Baumann in der Schillerstraße in Kirchheim. Die Eintrittskarten kosten 15, ermäßigt 10 Euro.
Den ersten Höhepunkt der Winterfeier steuerte aber der traditionelle Männerchor des Gesangvereins Liederkranz bei. Unter der Leitung von Helmut Neuschwander, der seit vielen Jahren in Personalunion als Dirigent und Vereinsvorsitzender fungiert, sangen die Männer nach dem Eröffnungschor „Musik ist wie die Sonne“ das Liebesliederpotpourri „Melodien zum Verlieben“ von Otto Groll. Am Klavier begleitete Gustav Sakellari-Colmant die Darbietung.
Noch vor der Pause, die Kaffee und Kuchen für die hungrigen Gäste bereit hielt, gestaltete der Jugendchor einen ganz besonderen Leckerbissen. Sechs Mädchen mit glasklaren Stimmen und ein umwerfender Chorleiter Benedikt Immerz, der auch mitreißend Klavier spielte, brillierten mit Liedern, die eine immense Bandbreite aufzeigten. Vom Popsong „Lean on me“ von Bill Withers über zwei Spirituals – „Swing Low“ und „Give me that old time religion“ – über den südafrikanischen Gospel „Siyahaba“ bis zum französischen Chanson „Vois sur ton chemin“ und dem John-Denver-Klassiker „Perhaps Love“ reichte das umfangreiche Spektrum des Jugendchors. Wohl dem Verein, der eine solche zwar kleine, aber extrem feine Nachwuchstruppe hat! Jede einzelne der sechs Sängerinnen wird früher oder später sehr gut in die Young Chorporation passen – oder ist, wie im Fall von Maike Wallner, schon dort integriert.
Und jede oder jeder einzelne aus dem Kinderchor kann in ähnlicher Weise auch den Aufstieg in den Jugendchor schaffen. Denn das Singspiel „Die obercoole Südpolgang“, das der Kinderchor an der Winterfeier nach der Pause zum Besten gab, hatte Begeisterungspotenzial. Schon nach wenigen Takten klatschte das Publikum eifrig mit, und wieder war es der Dirigent Benedikt Immerz, der für diese Freude bei den Kindern und ihren Zuhörern verantwortlich zeichnete – und damit einen erheblichen Beitrag dazu leistete, dass die diesjährige Winterfeier des Gesangvereins Liederkranz exakt hielt, was sie schon im Programmheft versprochen hatte: ein Fest für die ganze Familie zu ein.
P.S. Wer das neue Projekt der Young Chorporation, „Fremde Wesen – ein liederliches Miss-Verständnis“, in seiner Uraufführung sehen und hören will, dem seien hier noch einmal die Daten genannt: 26. März 2011, 20 Uhr, Kirchheim, Gemeindehalle, Karten zum Preis von 15 (ermäßigt 10) Euro bei der Firma Schreibwaren Baumann (Telefon 07143/94522).